Bildveröffentlichung / Hubble: IC 4633 – Hinter Staub verborgen

Die Galaxie IC 4633, basierend auf Daten des Weltraumteleskops Hubble und des Victor M. Blanco 4-Meter-Teleskop. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. Dalcanton, Dark Energy Survey / DOE / FNAL / DECam / CTIO / NOIRLab / NSF / AURA; Acknowledgement: L. Shatz)
Die Galaxie IC 4633, basierend auf Daten des Weltraumteleskops Hubble und des Victor M. Blanco 4-Meter-Teleskop. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. Dalcanton, Dark Energy Survey / DOE / FNAL / DECam / CTIO / NOIRLab / NSF / AURA; Acknowledgement: L. Shatz)

Das Motiv des aktuellen Hubble-Bildes der Woche ist die Spiralgalaxie IC 4633 – sie liegt rund 100 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Apus (Paradiesvogel). IC 4633 ist eine Galaxie mit intensiver Sternentstehungsaktivität und besitzt einen aktiven galaktischen Kern in ihrem Zentrum. Von unserer Beobachtungsperspektive aus betrachtet, ist die Galaxie weitgehend in unsere Richtung geneigt, was Astronomen einen recht guten Blick auf ihre zig Milliarden Sterne ermöglicht.

Allerdings können wir die Merkmale dieser Galaxie zumindest in sichtbaren Wellenlängen nicht vollständig erfassen, weil sie teilweise hinter dunklem Staub verborgen liegt. Dieser Dunkelnebel gehört zur Chamaeleon-Sternentstehungsregion, die nur etwa 500 Lichtjahre von uns entfernt in einem nahen Bereich unserer Milchstraßen-Galaxie liegt. Die Dunkelwolken in der Chamaeleon-Region bedecken ein großes Gebiet am Südhimmel und umfassen dabei ihr namensgebendes Sternbild, aber reichen auch an benachbarte Sternbilder wie Apus heran. Die Wolke ist sehr gut erforscht und enthält zahlreiche junge Sterne, insbesondere in der Wolke Cha I, die von Hubble und auch vom James Webb Space Telescope fotografiert wurde.

Die Wolke, die IC 4633 überlagert, liegt östlich der bekannten Wolken Cha I, II und III und wird als MW9 oder Südliche Himmelsschlange bezeichnet. Es ist eine lange, schmale Struktur aus schwachem Gas, die sich über den Himmelssüdpol schlängelt und viel unauffälliger aussieht als ihre Nachbarn. Sie ist als Integrated Flux Nebula (IFN) klassifiziert – eine Wolke aus Gas und Staub in der Milchstraßen-Galaxie, die keinen Einzelstern in der Nähe aufweist und nur durch das gesamte Licht aller Sterne in der Galaxie schwach beleuchtet wird. Hubble kann die Südliche Himmelsschlange problemlos abbilden, auch wenn dieses Bild nur einen kleinen Teil von ihr zeigt. Für ein prächtiges astronomisches Objekt wie IC 4633 ist es hier zwischen den Windungen der Südlichen Himmelsschlange sicher kein schlechtes Versteck.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2415a.jpg

Quelle

(THK)

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