Bildveröffentlichung / Hubble: Die Galaxie NGC 1559

Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 1559. (Credits: ESA / Hubble & NASA, F. Belfiore, W. Yuan, J. Lee and the PHANGS-HST Team, A. Riess, K. Takáts, D. de Martin & M. Zamani (ESA / Hubble))
Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 1559. (Credits: ESA / Hubble & NASA, F. Belfiore, W. Yuan, J. Lee and the PHANGS-HST Team, A. Riess, K. Takáts, D. de Martin & M. Zamani (ESA / Hubble))

Die prachtvolle Galaxie auf diesem Hubble-Bild der Woche trägt die Katalogbezeichnung NGC 1559. Es handelt sich um eine Balkenspiralgalaxie im Sternbild Reticulum (Netz) in der Nähe der Großen Magellanschen Wolke, die jedoch mit etwa 35 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde viel weiter entfernt ist. Hubble hat dieses Objekt zuletzt im Jahr 2018 fotografiert. Das helle Licht, das in diesem Bild eingefangen wurde, bietet eine Fülle von Informationen, die dank Hubble sowohl von Wissenschaftlern als auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können.

Dieses Bild besteht aus sage und schreibe zehn verschiedenen Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops, die jeweils gefiltert wurden, um Licht einer bestimmten Wellenlänge oder eines bestimmten Wellenlängenbereichs zu erfassen. Es deckt die Lichtempfindlichkeit von Hubble ab – vom Ultraviolettbereich um 275 Nanometer über Blau, Grün und Rot bis hin zum nahen Infrarotbereich bei 1.600 Nanometern. Dadurch können Informationen über viele verschiedene astrophysikalische Prozesse in der Galaxie dargestellt werden: Ein bemerkenswertes Beispiel ist der hier verwendete rote Filter mit 656 Nanometern. Wasserstoffatome, die ionisiert werden, können Licht bei dieser speziellen Wellenlänge aussenden, die sogenannte H-Alpha-Emission.

Neue Sterne, die sich in einer Molekülwolke bilden, die größtenteils aus Wasserstoffgas besteht, emittieren große Mengen an ultraviolettem Licht, das von der Wolke absorbiert wird, sie aber ionisiert und sie mit diesem H-Alpha-Licht zum Leuchten bringt. Durch Filter, die nur dieses Licht passieren lassen, sind sich daher zuverlässig Bereiche der Sternentstehung (so genannte H-II-Regionen) erkennbar, die in diesem Bild durch die leuchtend roten und rosa Farben der blühenden Flecken in den Spiralarmen von NGC 1559 dargestellt sind.

Diese zehn Bilder stammen aus sechs verschiedenen Beobachtungsprogrammen mit Hubble, die von 2009 bis zum jetzigen Jahr laufen. Diese Programme wurden von Astronomenteams aus der ganzen Welt geleitet, die unterschiedliche wissenschaftliche Ziele verfolgten – von der Untersuchung ionisierter Gase und der Sternentstehung über die Verfolgung einer Supernova bis hin zur Beobachtung veränderlicher Sterne als Beitrag zur Berechnung der Hubble-Konstante.

Die Daten all dieser Beobachtungen werden im Hubble-Archiv aufbewahrt und können von jedermann genutzt werden – nicht nur für neue wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch für die Erstellung spektakulärer Bilder wie diesem. Dieses Bild von NGC 1559 ist also eine Erinnerung an die unglaublichen Möglichkeiten, die das Hubble-Weltraumteleskop geboten hat und weiterhin bietet.

Neben den Beobachtungen von Hubble nutzen die Astronomen das James Webb-Weltraumteleskop der NASA/ESA/CSA, um diese Galaxie noch eingehender zu erforschen. Dieses Webb-Bild vom Februar 2024 zeigt die Galaxie im nahen und mittleren Infrarotlicht.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2438a.jpg

Quelle

(THK)

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