Bildveröffentlichung / Hubble: Die Protosterne HOPS 150 und HOPS 153

Hubble-Aufnahme der beiden Protosterne HOPS 150 und HOPS 153. (Credits: ESA / Hubble & NASA, T. Megeath)
Hubble-Aufnahme der beiden Protosterne HOPS 150 und HOPS 153. (Credits: ESA / Hubble & NASA, T. Megeath)

Dieses Hubble-Bild der Woche wirft einen Blick in die staubigen Nischen des Orionnebels – die der Erde am nächsten gelegene große Sternentstehungsregion. Mit nur circa 1.300 Lichtjahren Entfernung kann man den Orionnebel mit dem bloßen Auge unterhalb der drei Gürtelsterne des Orion erkennen. Der Nebel beherbergt Hunderte neugeborenn Sterne, darunter das Motiv dieses Bildes: die Protosterne HOPS 150 und HOPS 153.

Diese Protosterne haben ihre Namen vom Herschel Orion Protostar Survey, die mit dem Herschel Space Observatory der ESA durchgeführt wurde. Das Objekt in der oberen rechten Ecke dieses Bildes ist HOPS 150: Es handelt sich um ein Doppelsternsystem: zwei junge Protosterne, die sich gegenseitig umkreisen. Jeder von ihnen besitzt eine kleine, staubige Materiescheibe um sich herum, von der er Materie abzieht. Die dunkle Linie, die das helle Leuchten dieser Protosterne durchschneidet, ist eine auf die beiden Protosterne fallende Gas- und Staubwolke, die mehr als 2.000 Mal breiter ist als der Abstand zwischen Erde und Sonne. Ausgehend von der Menge an Infrarotlicht im Vergleich zu anderen Wellenlängen des Lichts, das HOPS 150 aussendet, befinden sich die Protosterne auf halbem Weg in ihrer Entwicklung zu vollwertigen Sternen.

Über die linke Seite des Bildes erstreckt sich ein schmaler, farbiger Abstrom, ein so genannter Jet. Dieser Jet stammt von dem nahen Protostern HOPS 153, der sich außerhalb des Bildes befindet. HOPS 153 ist ein wesentlich jüngeres stellares Objekt als sein Nachbar, das noch tief in seinen Geburtsnebel eingebettet und in eine Wolke aus kaltem, dichtem Gas eingebettet ist. Hubble kann dieses Gas zwar nicht durchdringen, um den Protostern zu sehen, aber der von HOPS 154 emittierte Strahl ist hell sichtbar, während er in das umgebende Gas und den Staub des Orionnebels eindringt.

Der Übergang vom eng umhüllten Protostern zum vollwertigen Stern wird die Umgebung von HOPS 153 dramatisch beeinflussen. Wenn Gas auf den Protostern fällt, katapultiert er Material und Energie in den interstellaren Raum, wodurch Blasen entstehen und das Gas aufgeheizt wird. Indem er das Gas in seiner Umgebung aufwirbelt und erwärmt, könnte HOPS 153 die Bildung neuer Sterne in seiner Umgebung regulieren und sogar sein eigenes Wachstum verlangsamen.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2502a.jpg

Quelle

(THK)

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