Dieses verblüffende Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt die majestätische Galaxie NGC 1015, die ungefähr 118 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Cetus (Walfisch) liegt. Auf diesem Bild blicken wir frontal auf NGC 1015, so dass ihre schönen Spiralarme und die helle zentrale Ansammlung von Sternen (Bulge genannt) dem Aussehen eines Feuerrades ähneln. Das Weltraumteleskop Hubble wird gemeinsam von der National Aerospace and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) betrieben.
NGC 1015 besitzt ein helles und recht großes Zentrum und sanfte, eng gewundene Spiralarme, sowie einen zentralen „Balken“ aus Gas und Sternen. Aufgrund dieser Merkmale wird NGC 1015 als Balkenspiralgalaxie klassifiziert, genau wie unsere Heimat, die Milchstraßen-Galaxie. Solche Balken werden bei rund zwei Dritteln aller Spiralgalaxien beobachtet, und die Arme dieser Galaxie winden sich von einem schwachen, gelblichen Ring nach außen, der den Balken selbst umgibt.
Wissenschaftler vermuten, dass hungrige Schwarze Löcher in den Zentren von Balkenspiralgalaxien über diese leuchtenden Balken Gas und Energie aus den äußeren Armen in den Kern leiten. Auf diese Weise ernähren sich die Schwarzen Löcher, lösen Sternentstehungsprozesse im Zentrum aus und bauen den zentralen Bulge der Galaxie auf.
Im Jahr 2009 wurde in NGC 1015 eine Typ-Ia-Supernova namens SN 2009ig beobachtet – hier als einer der hellen Punkte rechts oberhalb des Zentrums zu sehen. Dieser Supernovatyp ist sehr wichtig: Er wird ausnahmslos von explodierenden Weißen Zwergen mit Begleitsternen verursacht, und hat immer die gleiche Spitzenhelligkeit – etwa fünf Milliarden Mal heller als die Sonne. Die tatsächliche Helligkeit dieser Ereignisse zu kennen und sie mit ihrer scheinbaren Helligkeit zu vergleichen, gibt Astronomen eine einzigartige Möglichkeit, große Entfernungen im Universum zu messen.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1811a.jpg
(THK)
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