Forscher widerlegen Beweis der Kreationisten für die Koexistenz von Menschen und Dinosauriern

Detailansicht des "Dinosauriers" (P. Senter and S. Cole)
Detailansicht des "Dinosauriers" (P. Senter and S. Cole)

Alte Zeichnungen, von denen Kreationisten glauben, sie seien der Beweis dafür, dass Menschen und Dinosaurier zeitgleich auf der Erde lebten, sind bestenfalls nur verschmierte Bilder.

Die Kachina Bridge in Utah ist eine riesige Sandsteinformation, die einen über 60 Meter hohen und ebenso weiten Bogen bildet und entstand, als fließendes Wasser einen Felsen unterhöhlte. Dort lebten prähistorische Kulturen, die die Wände mit Malereien und Felsgravuren verzierten, die man als Petroglyphen bezeichnet. Darunter war eine Zeichnung, die von den Junge-Erde-Kreationisten als Beweis dafür angeführt wird, dass alles Leben auf der Erde an demselben Tag vor etwa 6.000 Jahren erschaffen wurde – sie soll einen Dinosaurier darstellen. Jetzt haben genauere Untersuchungen offenbart, dass diese Ideen nur Wunschdenken sind.

„Die wichtigste Schlussfolgerung dieser Ergebnisse ist, dass eines der vom Kreationistenlager bevorzugten ‚Beweisstücke‘ für die Koexistenz von Dinosauriern und Menschen – eine Dinosaurier Petroglyphe – nicht einmal existiert“, sagte Phil Senter, ein Paläontologe an der Fayetteville State University in North Carolina dem Journal LiveScience.

Die Wissenschaftler analysierten die vier angeblichen Dinosaurierbilder mit bloßem Auge, Ferngläsern und Teleobjektiven, während die Bilder von direktem und indirektem Sonnenlicht beleuchtet wurden und als sie im Schatten lagen.

„Dinosaurier 1, den ich wegen seiner Ähnlichkeit zu dem Sinclair Gas Logo Sinclair nannte, sieht wirklich aus wie ein Dino, wenn man ihn mit dem bloßen Auge betrachtet“, sagte Senter. „Aber die Archäologen, die die anschließende Feldarbeit durchführten, wussten genau, was sie anschauten, als sie die Darstellung untersuchten. Es läuft einfach darauf hinaus, dass ein trainiertes Auge oft Dinge sehen kann, die ein untrainiertes Auge nicht sehen kann.“ Die Forscher fanden heraus, dass der „Hals“ und der „Kopf“ von Dinosaurier 1 ein Gemisch aus zwei verschiedenen Petroglyphen sind und die „Beine“ nur Farbkleckse zu sein scheinen.

„Ich frage mich, ob bei dem Verwitterungsprozess Chemikalien aus dem künstlichen [geätzten] Teil hinab tropften, um die ‚Beine‘ zu bilden“, sagte Senter. „Der Canyon, in dem Kachina Bridge liegt, enthält viele mineralische Flecken.“

„Bis zu unserer Studie war dies die beste Dinosaurier Petroglyphe, weil sie – und das ist der Streitpunkt – so sehr wie ein Dinosaurier aussah und es keinen Weg gab, sie als etwas anderes zu interpretieren“, sagte Senter. „Der ‚beste‘ Dinosaurier ist jetzt ausgestorben.“

„Die anderen ‚Dinos‘ außer Sinclair sehen nicht wie Dinosaurier aus, nicht einmal mit dem bloßen Auge“, ergänzte Senter. „Es ist schwierig für mich zu verstehen, wie jemand in diesen Darstellungen Dinosaurier erkennen kann.“ Die Wissenschaftler sagen, dass die vier ‚Kachina Dinosaurier‘ in Wirklichkeit nur „durch Pareidolie verursachte Illusionen“ sind. Pareidolie ist das psychologische Phänomen, das dafür verantwortlich ist, wenn Menschen Gesichter oder Tiere in Wolken erkennen oder den ‚Mann im Mond‘ sehen.

Senter und die Archäologin Sally Cole beschreiben ihre genauen Ergebnisse in der März-Ausgabe des Journals Palaentologia Electronica.

Weiterführende Links:
Die Original Abhandlung: http://palaeo-electronica.org/2011_1/236/intro.htm

Quelle: http://www.livescience.com/13448-dinosaur-human-petroglyph-creationism-debunked.html

(THK)

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