Schmückende, weiße Seidenkreuze sind eine ausgeklügelte Taktik, die von Radnetzspinnen benutzt wird, um ihre Netze vor Beschädigungen zu schützen – das hat eine neue Studie der University of Melbourne enthüllt.
Das von Dr. Andre Walter und Professor Mark Elgar vom Department of Zoology der University of Melbourne geleitete Team fand heraus, dass Radnetzspinnen starke Beschädigungen ihrer Netze reagieren, indem sie größere Seidenkreuze konstruieren, aber wenn der Schaden nicht groß ist, scheren sie sich nicht um das Hinzufügen von weiteren Dekorationen.
Professor Mark Elgar sagte, Beschädigungen der Netze seien kostspielig für Spinnen, weil viele Ressourcen für den Bau eines Netzes benötigt würden. „Also entwickelten sie diesen erfinderischen Weg, um ungewollte Schäden zu minimieren“, sagte er.
„Es ist, als ob wir Glasfenster mit Klebestreifen markieren, um Menschen davon abzuhalten, in sie hinein zu laufen“, sagte er. Das Team sammelte eine Gruppe Radnetzspinnen und ließ sie ihre Netze im Labor weben. Manche der vollständigen Netze wurden stark beschädigt, andere leicht beschädigt und der Rest wurde in Ruhe gelassen. Dann wurde die Reaktion der Spinnen beobachtet.
„Die Tatsache dass Spinnen ihre Dekorationsaktivität bei schweren Schäden erhöhten, sie aber bei leichten Beschädigungen nicht intensivierten, spricht dafür, dass der Bau auffälliger Seidenkreuze dazu dient, die Netze deutlicher sichtbar für Tiere zu machen, die versehentlich in sie hinein gehen oder fliegen könnten“, sagte Professor Elgar.
Über das Ergänzen von Seidendekorationen an Netzen von Radnetzspinnen wurde erstmals vor mehr als einem Jahrhundert berichtet, aber warum diese Spinnen ihre Netze ausschmückten war Jahrzehnte lang das Thema kontroverser Debatten.
„Unsere Studie hilft, dieses Geheimnis zu lüften“, sagte Professor Elgar.
Die Studie wurde in Behavioural Ecology and Sociobiology veröffentlicht.
Quelle: http://newsroom.melbourne.edu/news/n-534
(THK)
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