Dieses Bild der Woche ist eine Neubetrachtung des Cirrusnebels (auch als Schleiernebel bezeichnet), einem beliebten Objekt für Hubble-Aufnahmen. Dieses Objekt war bereits Gegenstand einer früheren Bildveröffentlichung des Hubble-Teams, aber jetzt wurden neue Bildverarbeitungsmethoden angewandt, die feine Details der filigranen Strukturen und Filamente innerhalb des Nebels aus ionisiertem Gas hervorheben.
Um dieses farbenprächtige Bild zu erstellen, wurden Beobachtungen der Wide Field Camera 3 (WFC3) an Bord des Weltraumteleskops Hubble verwendet, die durch fünf unterschiedliche Filter gemacht wurden. Die neuen Vorverarbeitungsmethoden haben die Details der Emissionen von doppelt ionisiertem Sauerstoff (hier in Blautönen dargestellt), sowie ionisiertem Wasserstoff und ionisiertem Stickstoff (hier in Rottönen abgebildet) weiter verbessert.
Der Cirrusnebel liegt ungefähr 2.100 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Cygnus (Schwan), was ihn in astronomischen Maßstäben betrachtet zu einem relativ nahen Nachbarn macht. Dieses Bild zeigt allerdings nur eine kleine Region des Nebels.
Der Cirrusnebel ist der sichtbare Teil des nahen Cygnus Loop, einem Supernova-Überrest, der vor etwa 10.000 Jahren durch den Tod eines massereichen Sterns entstand. Der Vorläuferstern des Cirrusnebels, der ungefähr die 20-fache Sonnenmasse besaß, lebte schnell und starb jung, wobei er sein Leben durch eine katastrophale Freisetzung von Energie beendete. Trotz dieser Gewalt gestalteten die Schockwellen und Überreste der Supernova die filigranen Strukturen aus ionisiertem Gas in diesem Nebel und schufen eine Szene von überraschender astronomischer Schönheit.
(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2113a.jpg
(THK)
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