Neue Erkenntnisse zur Einschlagsgeschichte des Mars

Der Marskrater Victoria, aufgenommen vom Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). (Credits: NASA / JPL-Caltech / University of Arizona / Cornell / Ohio State University)
Der Marskrater Victoria, aufgenommen vom Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). (Credits: NASA / JPL-Caltech / University of Arizona / Cornell / Ohio State University)

Eine neue Studie der Curtin University hat bestätigt, dass die Häufigkeit der Asteroidenkollision, die Einschlagkrater auf dem Mars zurückließen, in den letzten 600 Millionen Jahren gleichbleibend war.

Die Studie wurde in den Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht und analysierte die Entstehung von mehr als 500 großen Einschlagkratern auf dem Mars mittels eines Kraterdetektionsalgorithmus, der an der Curtin University entwickelt wurde. Er zählt automatisch die sichtbaren Einschlagkrater anhand eines hochaufgelösten Bildes.

Der leitende Wissenschaftler Dr. Anthony Lagain von der School of Earth and Planetary Sciences sagte, seine Forschung habe ergeben, dass die Häufigkeit der Asteroideneinschläge über Millionen Jahre hinweg nicht sehr variierte, obwohl frühere Studien auf Spitzen bei der Häufigkeit hingedeutet hatten.

Dr. Lagain sagte, das Zählen der Einschlagkrater auf einer planetaren Oberfläche sei die einzige Möglichkeit gewesen, um geologische Strukturen wie Canyons, Flüsse und Vulkane genau zu datieren und vorherzusagen, wann und wie stark zukünftige Kollisionen sein werden.

„Auf der Erde radiert die Erosion der Plattentektonik die Geschichte unseres Planeten aus. Die Untersuchung planetarer Himmelskörper unseres Sonnensystems, die ihre frühe geologische Geschichte noch immer bewahren (etwa der Mars), helfen uns, die Entwicklung unseres Planeten zu verstehen“, sagte Lagain. „Der Kraterdetektionsalgorithmus gibt uns einen umfassenden Überblick über die Entstehung von Einschlagkratern inklusive ihrer Größen und Anzahlen sowie die Zeitpunkte und Häufigkeit der Kollisionen, die sie erschufen.“

Frühere Studien hatten vorgeschlagen, dass es aufgrund der Produktion von Trümmern eine Spitze hinsichtlich der Zeitpunkte und Häufigkeit von Asteroidenkollisionen gab. „Wenn große Objekte miteinander kollidieren, zerbrechen sie in Stücke, was sich vermutlich auf die Erzeugung von Einschlagkratern auswirkt“, sagte Lagain. „Unsere Studie zeigt, dass es unwahrscheinlich ist, dass Trümmer irgendwelche Veränderungen bei der Entstehung von Einschlagkratern auf planetaren Oberflächen hervorriefen.“

Die Co-Autorin und Leiterin des Algorithmusteams, die Professorin Gretchen Benedix, sagte, der Algorithmus könne auch auf andere planetare Oberflächen angewandt werden, beispielsweise die des Mondes. „Die Entstehung tausender Mondkrater kann jetzt automatisch datiert und ihre Entstehungshäufigkeit mit höherer Auflösung analysiert werden, um ihre Entwicklung zu erforschen“, sagte sie. „Das wird uns wertvolle Informationen liefern, die in Zukunft praktische Anwendungen in der Naturerhaltung und Landwirtschaft haben könnten, etwa die Erkennung von Buschfeuern und die Klassifizierung der Landverwendung.“

Abhandlung: „Has the impact flux of small and large asteroids varied through time on Mars, the Earth and the Moon?“ von Lagain et al.

Quelle

(THK)

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