Bildveröffentlichung / Hubble: Die H-II-Region RCW 7

Hubble-Aufnahme des Nebels RCW 7. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. Tan (Chalmers University & University of Virginia), R. Fedriani (Institute for Astrophysics of Andalusia))
Hubble-Aufnahme des Nebels RCW 7. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. Tan (Chalmers University & University of Virginia), R. Fedriani (Institute for Astrophysics of Andalusia))

Eine visuell beeindruckende Ansammlung interstellarer Gase und Staub steht im Mittelpunkt dieses Hubble-Bildes der Woche. Der Nebel trägt die Katalogbezeichnung RCW 7 und liegt etwas mehr als 5.300 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Puppis (Achterdeck des Schiffs).

Nebel sind Gebiete im Raum, die reich an den Rohmaterialien für die Bildung neuer Sterne sind. Unter dem Einfluss der Gravitation kollabieren Teile dieser Molekülwolken, bis sie sich zu Protosternen zusammenfinden, welche von rotierenden Scheiben aus restlichem Gas und Staub umgeben sind. Im Fall von RCW 7 sind die hier entstehenden Protosterne besonders massereich und emittieren intensive ionisierende Strahlung und starke Sternwinde – es ist eine sogenannte H-II-Region.

H-II-Regionen sind mit Wasserstoffionen angereichert, wobei H-I sich auf ein normales Wasserstoffatom bezieht. H-II sind Wasserstoffatome, die ihr Elektron verloren haben. Die ultraviolette Strahlung der massereichen Protosterne regt den Wasserstoff an und lässt ihn Licht emittieren, was das sanfte, pinkfarbene Leuchten des Nebels hervorruft.

Hier untersuchte Hubble einen besonders massereichen Doppel-Protostern namens IRAS 07299-1651, der noch in seinen leuchtenden Gaskokon inmitten der wirbelnden Wolken an der Oberseite des Nebels eingebettet ist. Die Wide Field Camera 3 (WFC3) machte diese Aufnahme in nahinfraroten Wellenlängen, um den Stern und seine Geschwister zu untersuchen. Die massereichen Protosterne hier leuchten am hellsten in ultravioletten Wellenlängen, aber sie emittieren auch viel Infrarotlicht, das einen Großteil des Gases und des Staubs in ihrer Umgebung durchdringen und von Hubble registriert werden kann. Viele der größer aussehenden Sterne auf diesem Bild gehören nicht zu dem Nebel, sondern liegen zwischen ihm und unserem Sonnensystem.

Die Entstehung einer H-II-Region markiert den Anfang vom Ende einer Molekülwolke. Binnen nur weniger Millionen Jahre zerstreuen die Strahlung und die Winde der massereichen Sterne langsam das Gas. Die massereichsten Sterne beenden ihre Existenz schließlich mit einer Supernova-Explosion. Nur ein Bruchteil des Gases wird in diesem Nebel in neue Sterne einbezogen – der Rest verteilt sich und wird letztendlich neue Molekülwolken bilden.

 

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Video-Link: https://youtu.be/MWL4ZdwvpPE


(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2425a.jpg

Quelle

(THK)

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