LEDA 803211 und ein Einsteinring im Sternbild Hydra

Hubble-Aufnahme der Galaxie LEDA 803211. (Credits: ESA / Hubble & NASA, D. Erb)
Hubble-Aufnahme der Galaxie LEDA 803211. (Credits: ESA / Hubble & NASA, D. Erb)

Das Hubble-Bild der Woche zeigt einen kleinen Himmelsausschnitt in Richtung des Sternbildes Hydra (Wasserschlange). Die hier abgebildeten Sterne und Galaxien umfassen eine verblüffende Bandbreite an Entfernungen. Die Sterne, die uns auf diesem Bild am nächsten sind, gehören zu unserer eigenen Milchstraße und verraten sich durch Beugungsspikes. Der helle Stern direkt am Rand der auffälligen bläulichen Galaxie ist nur 3.230 Lichtjahre entfernt, wie das Weltraumobservatorium Gaia der ESA gemessen hat.

Hinter diesem Stern befindet sich eine Galaxie namens LEDA 803211. Mit einer Entfernung von 622 Millionen Lichtjahren ist diese Galaxie nahe genug, so dass ihr heller galaktischer Kern deutlich sichtbar ist, ebenso wie zahlreiche Sternhaufen, die um ihre fleckige Scheibe verstreut sind. Viele der weiter entfernten Galaxien in diesem Bild erscheinen sternförmig, ohne erkennbare Struktur, aber auch ohne die Beugungsspikes eines Sterns in unserer Galaxie.

Von allen Galaxien in diesem Bild sticht ein Paar besonders hervor: eine goldfarbene Galaxie, die von einem fast vollständigen Ring in der oberen rechten Ecke des Bildes umgeben ist. Diese merkwürdige Konfiguration ist das Ergebnis von Gravitationslinsen, bei denen das Licht eines weit entfernten Objekts durch die Schwerkraft eines massiven Objekts im Vordergrund (beispielsweise eine Galaxie oder ein Galaxienhaufen) verzerrt und vergrößert wird. Einstein hat die Krümmung der Raumzeit durch Materie in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt, und Galaxien, die wie in diesem Bild zu Ringen gedehnt erscheinen, werden als Einsteinringe bezeichnet.

Die linsenförmige Galaxie, deren Bild wir als Ring sehen, ist unglaublich weit von der Erde entfernt: Wir sehen sie so, wie sie war, als das Universum ein Alter von gerade 2,5 Milliarden Jahren hatte. Die Galaxie, die als Gravitationslinse agiert, ist wahrscheinlich viel näher. Eine nahezu perfekte Ausrichtung der beiden Galaxien ist notwendig, um uns diesen seltenen Einblick in das galaktische Leben in der Frühzeit des Universums zu ermöglichen.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2501a.jpg

Quelle

(THK)

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