Astro-Bild der Woche: Hubble-Aufnahme des Supernova-Überrests SN 1987A

Der Supernova-Überrest SN 1987A (NASA, ESA, P. Challis and R. Kirshner (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics))
Der Supernova-Überrest SN 1987A (NASA, ESA, P. Challis and R. Kirshner (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics))

Das Astro-Bild der Woche zeigt ein Ereignis, das Astronomen bahnbrechende Forschungsarbeiten über die Entwicklung und vor allem den Tod von Sternen ermöglichte. Die Rede ist von der Supernova SN 1987A, die im Jahr 1987 in der Großen Magellanschen Wolke zu sehen war. Die ungefähr 170.000 Lichtjahre entfernte Explosion war die erste Supernova seit 400 Jahren, die mit dem bloßen Auge beobachtet werden konnte. Bis heute ist der dabei entstandene Supernova-Überrest eines der am besten untersuchten Objekte am Himmel.

SN 1987A war eine so genannte Kernkollaps-Supernova. Der Vorläuferstern war ein blauer Überriese von 17 Sonnenmassen, der sich bereits nach rund 20 Millionen Jahren am Ende seiner Existenz befand, weil er seinen Brennstoff wesentlich schneller verbraucht hatte als es bei kleinen Sternen (wie etwa der Sonne) der Fall ist. Dann gewinnt die Gravitation Überhand und der Stern stürzt sehr schnell in sich zusammen, was letztendlich in einer gigantischen Explosion resultiert. Den gängigen Theorien zufolge hinterlässt solch ein katastrophales Ereignis entweder einen Neutronenstern beziehungsweise einen Pulsar oder ein Schwarzes Loch.

Das nebenstehende Bild wurde im Dezember 2006 von der Advanced Camera for Surveys an Bord des Hubble-Teleskops aufgenommen. Der auffällige Ring in der Bildmitte besteht aus Materie des Vorläufersterns und wurde vor rund 20.000 Jahren von selbigem abgestoßen. Die Schockwelle der späteren Supernova-Explosion komprimiert die Materie an der Innenkante des Materierings und regt die Moleküle zum Leuchten an. In den kommenden Jahren wird der mittlerweile ein Lichtjahr große Ring aufflammen, wenn die volle Stärke der Schockwelle auf ihn trifft.

Als Folge davon erkennt man zahlreiche leuchtende Materieknoten in dem Ring. Das diffuse, pinkfarbene Objekt im Zentrum des Rings besteht aus den Überresten der Supernova-Explosion. Sie werden durch radioaktive Elemente – hauptsächlich Titan-44 – aufgeheizt, welche von der Supernova freigesetzt wurden. Die hellen Punkte links unterhalb und rechts oberhalb des Rings sind zwei Sterne in der Großen Magellanschen Wolke und haben nichts mit der Supernova zu tun.

Die Supernova SN 1987A (links) und die Region vor dem Ereignis (rechts). (Australian Astronomical Observatory, photograph by David Malin)
Die Supernova SN 1987A (links) und die Region vor dem Ereignis (rechts). (Australian Astronomical Observatory, photograph by David Malin)

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*