In England sind sie als der „Pflug“ („Plough“) bekannt, in Deutschland als „Großer Wagen“ und in Malaysia als die „Sieben Pflüge“ („Seven Ploughs“). Seit die Menschheit erstmals die Augen himmelwärts richtete, sind die sieben Sterne des nördlichen Sternhimmels, die die „Große Schöpfkelle“ („Big Dipper“) bilden, eine willkommene und vertraute Einleitung in die Sternkonstellationen.
„Ich kann mich daran erinnern, wie ich als Kind eine imaginäre Linie zwischen den zwei Sternen, die den rechten Teil der Kelle bilden, zog und sie nach oben verlängerte, um den Polarstern zu finden“, sagte Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio, der leitende Wissenschaftler der Juno-Mission zum Jupiter. „Jetzt hilft mir der Big Dipper („Große Wagen“) dabei sicherzustellen, dass die Kamera an Bord von Juno bereit ist, um ihre Arbeit zu erledigen.“
Am 5. August 2011 gestartet, hat die solarbetriebene Raumsonde Juno 279 Tage und 612 Millionen Kilometer ihrer fünfjährigen und 3,065 Milliarden Kilometer langen Reise zum Jupiter hinter sich gebracht. Dort angelangt, wird die Raumsonde die Pole des Planeten 33 Mal umrunden und ihre neun Instrumente verwenden, um die dichte Wolkendecke des Gasriesen zu durchdringen und mehr über den Ursprung, die Struktur, die Atmosphäre und die Magnetosphäre Jupiters zu erfahren und nach einem möglicherweise festen Planetenkern Ausschau zu halten.
Eines dieser Instrumente, die JunoCam, hat die Aufgabe, Nahaufnahmen von der Atmosphäre des Gasriesen zu machen. Aber weil es noch 4,5 Jahre dauern wird, bis die ersten Photonen von Jupiter auf die CCD-Sensoren der Kamera treffen und weil die Planer der Juno-Mission den Wunsch hatten, die Kamera im Flug zu überprüfen, erinnerten sie sich an ihre Kindheit und richteten die Kamera am 21. März auf einen vertrauten himmlischen Orientierungspunkt.
„Ich weiß nicht, ob dies das erste weltraumbasierte Bild des Big Dipper (des Großen Wagens) ist, aber als es gemacht wurde, waren wir deutlich hinter der Marsumlaufbahn, deswegen ist es wahrscheinlich das am weitesten entfernte“, sagte Bolton. „Aber viel wichtiger ist die simple Tatsache, dass die JunoCam, genau wie der Rest dieser Mission, wie erwartet funktioniert und bereit für ihre Zeit in der Umlaufbahn um Jupiter ist.
Das Testbild der JunoCam vom Großen Wagen gibt es unter:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA15653
Junos Name stammt aus der Griechischen und Römischen Mythologie. Der Gott Jupiter schuf einen Wolkenschleier um sich herum, um sein Wesen zu verbergen und seine Frau, die Göttin Juno, war in der Lage, die Wolken zu durchdringen und Jupiters wahre Natur zu enthüllen.
Das Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (Kalifornien) betreibt die Juno Mission für den leitenden Wissenschaftler Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio. Die Juno-Mission ist Teil des New Frontiers Program, das vom Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville (Alabama) geleitet wird. Die JunoCam wurde von Malin Space Science Systems in San Diego gebaut und wird von der Firma betrieben. Lockheed Martin Space Systems in Denver konstruierte die Raumsonde. Das JPL ist eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena.
Weite Informationen über Juno gibt es unter:
http://www.nasa.gov/juno
http://missionjuno.swri.edu/
Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2012-133
(THK)
Antworten