Bildveröffentlichung / Hubble: Eine Supernova in der Spiralgalaxie NGC 5806

Die Spiralgalaxie NGC 5806, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. Unten rechts ist die Supernova SN 2004dg als gelblicher Punkt erkennbar. (ESA / Hubble & NASA)
Die Spiralgalaxie NGC 5806, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. Unten rechts ist die Supernova SN 2004dg als gelblicher Punkt erkennbar. (ESA / Hubble & NASA)

Eine neue Aufnahme des von der NASA / ESA betriebenen Hubble Space Telescope zeigt NGC 5806, eine Spiralgalaxie im Sternbild Virgo (Jungfrau). Sie liegt rund 80 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Auf dem Bild ist auch eine Supernova-Explosion mit der Bezeichnung SN 2004dg sichtbar.

Die Aufnahmen, die zu diesem Bild kombiniert wurden, wurden Anfang 2005 gemacht, um dabei zu helfen, die Position der im Jahr 2004 explodierten Supernova zu bestimmen. Das Nachglühen dieses Lichtausbruchs, verursacht von einem Riesenstern, der am Ende seines Lebens explodierte, ist als schwacher, gelblicher Punkt im unteren Teil der Galaxie erkennbar.

NGC 5806 wurde als eine von mehreren Galaxien für eine Studie über Supernovae ausgewählt, weil das Hubble-Archiv schon hochaufgelöste Bilder der Galaxie enthielt, die angefertigt wurden, bevor der Stern explodierte. Weil Supernovae relativ selten und unmöglich exakt vorherzusagen sind, ist das Vorhandensein solcher Vorher-Nachher-Aufnahmen wertvoll für Astronomen, die diese gewaltigen Ereignisse untersuchen. Abgesehen von der Supernova ist NGC 5806 eine verhältnismäßig unscheinbare Galaxie: sie ist weder besonders groß oder klein, noch ist sie besonders nah oder weit entfernt.

Statt eines großen elliptischen Bulges (dem dichtesten Bereich im Zentrum der Spiralarme) besitzt die Galaxie einen so genannten scheibenförmigen Bulge, in dem sich die Spiralstruktur bis zum Zentrum der Galaxie erstreckt. Die Galaxie ist außerdem die Heimat eines aktiven galaktischen Kerns, einem supermassiven Schwarzen Loch, das große Mengen Materie aus seiner direkten Umgebung anzieht. Wenn die Materie in das Schwarze Loch hineinspiralt, heizt sie sich auf und emittiert energiereiche Strahlung. Dieses Bild wurde aus drei Aufnahmen von Hubbles Advanced Camera for Surveys in sichtbarem und infrarotem Licht produziert. Das Blickfeld misst ungefähr 3,3 x 1,7 Bogenminuten.

Eine Version dieser Aufnahme wurde von dem Teilnehmer Andre van der Hoeven (der für sein Bild von Messier 77 den Zweiten Preis gewann) für den Hubbles Hidden Treasures Image Processing Wettbewerb eingereicht. Hidden Treasures ist eine Initiative, um Astronomie-Enthusiasten dazu einzuladen, das Hubble-Archiv nach bemerkenswerten Aufnahmen zu durchsuchen, die die breite Öffentlichkeit noch nicht gesehen hat. Der Wettbewerb wurde jetzt geschlossen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1235a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1235a/

(THK)

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