Bildveröffentlichung / Chandra: Eine überraschend helle Superblase

Der Sternhaufen NGC 1929 im Nebel N44 in der Großen Magellanschen Wolke, aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra. (X-ray: NASA / CXC / U.Mich. / S.Oey, IR: NASA / JPL, Optical: ESO / WFI / 2.2-m)
Der Sternhaufen NGC 1929 im Nebel N44 in der Großen Magellanschen Wolke, aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra. (X-ray: NASA / CXC / U.Mich. / S.Oey, IR: NASA / JPL, Optical: ESO / WFI / 2.2-m)

Diese zusammengesetzte Aufnahme zeigt eine Superblase in der Großen Magellanschen Wolke (Large Magellanic Cloud, LMC), einer kleinen Satelliten-Galaxie unserer Milchstraße, die etwa 160.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Viele neue Sterne, von denen manche sehr massereich sind, bilden sich in dem Sternhaufen NGC 1929, der in den Nebel N44 eingebettet ist. Die massereichen Sterne erzeugen intensive Strahlung, stoßen Materie mit hohen Geschwindigkeiten ab und rasen durch ihre eigene Entwicklung, um als Supernovae zu explodieren. Die Winde und Supernova-Schockwellen höhlen gigantische Leerräume – Superblasen genannt – in dem umgebenden Gas aus.

Röntgendaten des Chandra X-ray Observatory (blau) zeigen heiße Regionen, die von diesen Winden und Schockwellen erschaffen wurden, während Infrarotdaten des Spitzer Space Telescope (rot) hervorheben, wo sich der Staub und kühleres Gas befinden. Das optische Licht des 2,2Meter Max-Planck-ESO-Teleskops in Chile (gelb) verdeutlicht, wo ultraviolette Strahlung von heißen, jungen Sternen das Gas in dem Nebel zum Leuchten anregt.

Ein lange bestehendes Problem in der Hochenergie-Astrophysik war, dass manche Superblasen in der Großen Magellanschen Wolke, darunter auch N44, deutlich mehr Röntgenstrahlung abgeben, als man auf Basis von Modellen über ihre Struktur erwartet hatte. Eine im Jahr 2011 veröffentlichte Chandra-Studie ergab, dass es zwei zusätzliche Quellen für die hellen Röntgenemissionen gibt: Supernova-Schockwellen, die die Wände der Hohlräume treffen und heiße Materie, die in den Wänden der Hohlräume verdampft. Die Beobachtungen zeigen in den Hohlräumen keinen Hinweis für eine Anreicherung von Elementen, die schwerer als Wasserstoff und Helium sind, was diese Möglichkeit als Erklärung für die hellen Röntgenemissionen ausschließt. Dies ist das erste Mal, dass die Daten gut genug sind, um zwischen verschiedenen Röntgenquellen zu unterscheiden, die von Superblasen erzeugt werden.

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Video-Link: https://youtu.be/8e1_0zqf_ck

Video-Tour über NGC 1929 und den Nebel N44 in der Großen Magellanschen Wolke. (NASA / CXC / A. Hobart)

Die Chandra-Studie von N44 und einer anderen Superblase in der Großen Magellanschen Wolke wurde von Anne Jaskot von der University of Michigan in Ann Arbor geleitet. Die Co-Autoren waren Dave Strickland von der Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland), Sally Oey von der University of Michigan, You-Hua Chu von der University of Illinois und Guillermo Garcia-Segura vom Instituto de Astronomica-UNAM in Ensenada (Mexiko).

Das Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville (Alabama) leitet das Chandra-Programm für das Science Mission Directorate in Washington. Das Smithsonian Astrophysical Observatory kontrolliert Chandras Wissenschafts- und Flugoperationen von Cambridge (Massachusetts) aus.

Quelle: http://chandra.harvard.edu/photo/2012/n1929/

(THK)

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