Astro-Bild der Woche: Die Antennengalaxien NGC 4038 und NGC 4039

Die miteinander verschmelzenden Antennengalaxien NGC 4038 und NGC 4039. (ALMA (ESO / NAOJ / NRAO). Visible light image: the NASA / ESA Hubble Space Telescope)
Die miteinander verschmelzenden Antennengalaxien NGC 4038 und NGC 4039. (ALMA (ESO / NAOJ / NRAO). Visible light image: the NASA / ESA Hubble Space Telescope)

Die Antennengalaxien im Sternbild Corvus (Rabe) gehören zu den bekanntesten Beispielen miteinander kollidierender Galaxien. Die beiden Galaxien mit den Bezeichnungen NGC 4038 und NGC 4039 sind nur etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernt, was sie zu einem idealen Beobachtungsobjekt für Astronomen und Astrophysiker macht. Mit den entsprechenden Instrumenten können Wissenschaftler die Prozesse und Wechselwirkungen verfolgen, die bei der Kollision und Verschmelzung zweier Galaxien ablaufen und die gewonnenen Informationen in ihre theoretischen Modelle übertragen

Die hier gezeigte Aufnahme basiert auf Daten, die von zwei Hochleistungsinstrumenten gesammelt wurden: dem Hubble Space Telescope und dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA). Die Hubble-Daten umfassen sichtbare Wellenlängen und ergeben das schärfste Bild, das bislang von den Antennengalaxien gemacht wurde. Im Gegensatz zum Weltraumteleskop Hubble befindet sich ALMA auf dem Erdboden, genauer gesagt in der chilenischen Atacama-Wüste. Aus dem Namen geht schon hervor, dass ALMA Beobachtungen im Millimeter- und Submillimeterbereich vornimmt. Dazu verwendet es bis zu 66 Antennen, die synchron geschaltet werden können und dadurch ein extrem hohes Auflösungsvermögen erreichen. Bei voller Leistung soll die Anlage die zehnfache Auflösung des Hubble-Teleskops besitzen.

Die Aufnahme demonstriert, was für eine Qualität von ALMA zu erwarten ist, wenn es in den Wissenschaftsbetrieb geht, denn für diese Beobachtung wurden lediglich zwölf der 66 Antennen benutzt. Trotzdem sind hier schon zahlreiche Einzelheiten erkennbar. Die Hubble-Daten werden in bläulichen Farbtönen dargestellt und und zeigen hauptsächlich Regionen, in denen sich viele junge Sterne befinden. Die rötlichen, pinkfarbenen und gelblichen Gebiete weisen dagegen auf die Existenz vergleichsweise kühler Gaswolken hin, in denen die Sternentstehungsprozesse gerade erst beginnen. Die größten Gasansammlungen liegen in den Zentren der beiden Galaxien und in der Region, wo sie miteinander kollidieren und am stärksten interagieren. Die Masse des vorhandenen Gases wird auf mehrere Milliarden Sonnenmassen geschätzt – mehr als ausreichend für viele nachfolgende Sterngenerationen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.eso.org/public/archives/images/large/eso1137a.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Panoramaansicht des Carina-Nebels
Bild 3: Die Sternentstehungsregion NGC 6357
Bild 4: Die Superwind-Galaxie NGC 4666

(THK)

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