
Diese helle Spiralgalaxie ist als NGC 2441 bekannt und liegt in Richtung des nördlichen Sternbildes Camelopardalis (Giraffe). NGC 2441 ist allerdings nicht das einzige Objekt auf dieser neuen Hubble-Aufnahme: Die Galaxie enthält eine erstaunliche Supernova namens SN 1995E, die als kleiner Punkt nahe der Bildmitte zu sehen ist. (Anm. d. Red.: Die Galaxie liegt ungefähr 180 Millionen Lichtjahre entfernt.)
Die Supernova SN 1995E wurde, wie ihr Name vermuten lässt, im Jahr 1995 entdeckt und ist eine Typ-Ia-Supernova. Diesen Supernovatyp findet man in Doppelsternsystemen, in denen ein Stern (ein Weißer Zwerg) Materie von seinem Begleitstern abzieht, bis er instabil wird und explodiert. Weiße Zwerge werden alle instabil, wenn sie erst einmal die gleiche Grenzmasse erreicht haben. Das bedeutet, sie werden alle zu Supernovae mit der gleichen Helligkeit. Deswegen werden sie als sogenannte Standardkerzen verwendet, um Distanzen im Universum zu messen.
Aber SN 1995E könnte noch auf eine andere Weise nützlich sein. Jüngere Beobachtungen dieser Supernova haben darauf hingedeutet, dass sie möglicherweise ein Phänomen zeigt, das als Lichtecho bezeichnet wird: Licht wird von Staub entlang unserer Sichtlinie gestreut und reflektiert, wodurch es so aussieht, als würde es sich wie ein Echo von der Quelle nach außen ausbreiten. Im Jahr 2006 beobachtete das Hubble-Teleskop, dass sich die Supernova SN 1995E auf eine Art abschwächt, die dafür spricht, dass ihr Licht an einer umgebenden kugelförmigen Staubhülle gestreut wurde.
Diese Echos können benutzt werden, um sowohl die Umgebungen um kosmische Objekte wie Supernovae als auch die Eigenschaften ihrer Vorläufersterne zu untersuchen. Falls SN 1995E tatsächlich ein Lichtecho zeigen sollte, würde sie zu einem sehr elitären Club gehören. Bislang sind nur zwei andere Typ-Ia-Supernovae bekannt, die ein Lichtecho zeigen: SN 1991T und SN 1998bu.
NGC 2441 wurde erstmals im Jahr 1882 von Wilhelm Tempel beobachtet, einem deutschen Astronomen mit einem scharfen Auge für Kometen. Insgesamt beobachtete und dokumentierte Tempel 21 Kometen, von denen mehrere nach ihm benannt wurden.
Eine Version dieser Aufnahme wurde vom Teilnehmer Nick Rose beim Hubble Hidden Treasures Bildbearbeitungswettbewerb eingereicht.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1425b.jpg
Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1425a/
(THK)
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