Invasive Arten auf den Galapagos-Inseln sind eine globale Warnung

Landschaft auf den Galapagos-Inseln. (Pensoft / CC BY 4.0)
Landschaft auf den Galapagos-Inseln. (Pensoft / CC BY 4.0)

Eine Studie unter Leitung einer Doktorandin der University of Western Australia hat gezeigt, dass Teile der berühmten Galapagos-Inseln von invasiven Pflanzen aus anderen Regionen der Welt überwuchert werden. „Die Menschen sind vielleicht geschockt, dass ein Ort, der als so wichtig für die biologische Vielfalt erachtet wird, in manchen Bereichen derart von Unkraut überwuchert wird – trotz Kontrollen durch die Ranger des Nationalparks. Aber das ist in Wirklichkeit eine globale Geschichte“, sagte die leitende Autorin Mandy Trueman von der School of Plant Biology an der University of Western Australia.

Die Ergebnisse wurden im Open-Access-Journal NeoBiota veröffentlicht. Sie bestätigen, dass in den feuchten Hochlandbereichen von Santa Cruz Island im Galapagos National Park fast die Hälfte des Vegetationsdachs aus nicht einheimischen Bäumen, Büschen und Gräsern besteht.

„Diese Eindringlinge konkurrieren mit einheimischen Pflanzen um Licht und Wasser und können die Umgebung verändern, so dass sowohl Flora als auch Fauna betroffen sind“, sagte Trueman. „Diese Invasionen sind einer der Faktoren, welche die Spezies auf den Galapagos-Inseln bedrohen, von denen viele nirgendwo sonst auf der Welt leben.“

Das Kernergebnis der Studie sind eine Karte und eine damit zusammenhängende Datenbank, welche die Häufigkeit der eingeschleppten und einheimischen Arten in der Landschaft beschreiben. Diese Informationen sind von großer Wichtigkeit für Entscheidungsträger.

Mit dem Kontrollprogramm für eingeschleppte und invasive Arten hat das Galapagos National Park Directorate des ecuadorianischen Umweltministeriums große Anstrengungen unternommen, um invasive Arten zu kontrollieren und durch einheimische zu ersetzen. Diese Bemühungen resultierten darin, dass sich einige Gebiete mit hohem ökologischen Wert erholten. Jährlich bewältigen sie 400 Hektar mit den schlimmsten invasiven Pflanzen: Brombeeren, Guaven und Zedern.

Die einheimischen Pflanzen in der Pflanzenschule des Galapagos National Park werden von den Parkrangern für die Wiederaufforstung verwendet. Das Galapagos National Park Directorate hat außerdem Studien über potenzielle biologische Bekämpfungsmittel der Brombeere angeregt, die als schlimmste invasive Art angesehen wird.

Heinke Jäger, der auf den Galapagos-Inseln für die Charles Darwin Foundation arbeitet, erklärte, es sei wichtig zu wissen, wo verschiedene Pflanzeninvasionen aufgetreten sind, so dass Entscheidungen getroffen werden können, wie man ihnen begegnet.

„Die Realität sieht so aus, dass Menschen Pflanzen an neue Orte bringen und dass sie die Natur dieser Orte für immer verändern können. Inseln sind besonders anfällig für diese Veränderungen“, sagte Heinke. „Letztendlich werden manche einheimische Spezies gegenüber den nicht einheimischen, invasiven Arten den Kürzeren ziehen. Das ist eine Realität, mit der sich Naturschützer in vielen Regionen der Erde auseinandersetzen müssen.“

„Es war ein echtes Privileg, all die Zeit in Begleitung von Riesenschildkröten in den Hochländern zu verbringen, um die Pflanzenwelt der Galapagos-Inseln kennenzulernen“, sagte Trueman. „Es gibt dort noch viele einheimische Arten und ich hoffe, dass diese Studie den Entscheidungsträgern helfen wird zu entscheiden, wo sie eingreifen müssen, um unsere bislang native Flora und Fauna zu schützen.“

Abhandlung: „Mapping the extent and spread of multiple plant invasions can help prioritise management in Galapagos National Park“ von Trueman M, Standish R, Orellana D, Cabrera W (2014) . Neobiota 23: 1-16. doi: 10.3897/neobiota.23.7800

Quelle: http://www.pensoft.net/news.php?n=417

(THK)

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