Im Moment liegt der Fokus zwar noch auf Sonne, Mond und Planeten, aber ab und zu gibt es kurze Ausflüge in Richtung Deepsky, so wie am letzten Abend. Der Wetterbericht sagte zumindest ein paar Stunden einigermaßen klaren Himmel voraus und die Zeit reichte tatsächlich, um verschiedene Deepsky-Objekte abzulichten. Im Vergleich zu „ernsthaften“ Deepsky-Aufnahmen handelt es sich aber eher um Schnappschüsse, da die Belichtungszeiten nicht annähernd lang genug waren, um die einzelnen Strukturen herausarbeiten zu können, beispielsweise die bläulichen Reflexionsnebel um die einzelnen Sterne der Plejaden.
Mit den Plejaden (Messier 45 oder M45) können wir auch sofort beginnen. Die „Sieben Schwestern“, wie im Volksmund auch genannt werden, sind ein offener Sternhaufen im Sternbild Taurus (Stier), der bereits mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Der obenstehende Schnappschuss ist eine Einzelaufnahme und hat demnach mehr künstlerischen Wert: Während der 25-sekündigen Belichtungszeit flog ein Flugzeug durch das Blickfeld des Newton-Teleskops und hinterließ eine charakteristische Leuchtspur. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Der Ringnebel M57 im Sternbild Lyra (Leier) gehört zu den bekanntesten Deepsky-Objekten. Als sogenannter planetarischer Nebel stellt er das Endstadium im Leben eines sonnenähnlichen Sterns dar. Wenn sich unsere Sonne in einigen Milliarden Jahren zu einem Roten Riesen aufbläht und ihre äußeren Schichten in den Weltraum abstößt, wird sie möglicherweise ein ähnliches Gebilde hervorbringen. Der Ringnebel ist 2.300 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt und leuchtet relativ hell, so dass er gerne als „Einstiegsobjekt“ für interessierte Hobby-Sterngucker dient. Das Bild ist etwas ausgeschnitten und basiert auf 30 Einzelaufnahmen mit je 25 Sekunden Belichtungszeit an einem kleinen Newton-Teleskop mit 130 Millimetern Öffnung und 650 Millimetern Brennweite. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Mit dem gleichen Equipment und fast den gleichen Einstellungen entstand dieses Bild des Kugelsternhaufens M13. Das rund 26.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernte Objekt wird auch als Herkuleshaufen bezeichnet, weil er sich in dem gleichnamigen Sternbild befindet. Er ist hell genug, um bei guten Beobachtungsbedingungen und dunklem Himmel mit dem bloßen Auge beobachtet werden zu können. Mit kleineren Amateurteleskopen ist es möglich, in seinem Randbereich einzelne Sterne aufzulösen wie hier. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Zum Abschluss noch eines der auffälligsten Deepsky-Objekte am Himmel der nördlichen Hemisphäre: der Orionnebel, auch bekannt als Messier 42 (M42). Bereits mit bloßem Auge fällt er als nebliges Fleckchen unterhalb der drei markanten Gürtelsterne im Sternbild Orion auf. Im Orionnebel entstehen zahlreiche neue Sterne, und mit einer Entfernung von etwa 1.350 Lichtjahren gehört er zu den nächstgelegenen und aktivsten Sternentstehungsregionen. Dies ist lediglich eine Einzelaufnahme, auf der die ausgedehnten Nebelstrukturen noch nicht besonders gut zur Geltung kommen. Für weitere Aufnahmen blieb leider keine Zeit, weil langsam die angekündigten Wolken aufzogen. Zum Bild auf Flickr.
Weitere Bilder des kleinen Deepsky-Ausflugs, zum Beispiel vom Doppelstern Albireo oder vom Doppel-Sternhaufen h&chi Persei, gibt es im Fotostream auf Flickr.
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