An einem klaren Abend im April 1789 setzte der renommierte Astronom William Herschel seine unablässige Durchmusterung des Nachthimmels fort und suchte nach neuen kosmischen Objekten – und er fand einen Grund zum Feiern. Der Astronom erweiterte seine beeindruckende Liste kosmischer Entdeckung nochmals und fand diese helle Spiralgalaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 4707, die sich in Richtung des Sternbildes Canes Venatici (Jagdhunde) befindet. NGC 4707 liegt rund 22 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.
Über zwei Jahrhunderte später ist das von der NASA und ESA betriebene Weltraumteleskop Hubble in der Lage, die gleiche Galaxie in besseren Einzelheiten zu beobachten als es Herschel je konnte. Das erlaubt uns, die Feinheiten und Eigenschaften von NGC 4707 zu untersuchen wie niemals zuvor. Dieses spektakuläre Bild basiert auf Beobachtungen mit Hubbles Advanced Camera for Surveys (ACS), einem von einer Handvoll hochauflösender Instrumente, die derzeit an Bord des Hubble-Teleskops im Einsatz sind.
Herschel selbst beschrieb NGC 4707 laut Berichten als eine „kleine, stellare“ Galaxie. Obwohl sie als eine Spiralgalaxie des Typs Sm klassifiziert ist, ist ihr gesamtes Erscheinungsbild mit dem Zentrum und den Spiralarmen sehr locker und undefiniert. Ihre zentrale Ausbuchtung (Bulge) ist entweder sehr klein oder nicht vorhanden. Stattdessen erscheint sie wie ein grobes Sprenkeln von Sternen mit hellen, blauen Flecken vor einer dunklen Leinwand – als hätte ein pointillistischer Maler das Universum mit kleinen Nadelstichen aus heller Farbe besprenkelt.
Die blauen Regionen auf dem Bild stellen Gebiete mit jungen oder aktuellen Sternentstehungsprozessen dar, wobei neu geborene Sterne in hellen, intensiven Cyan- und Türkistönen leuchten.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1651a.jpg
(THK)
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