Die nebenstehende Aufnahme zeigt die Galaxie NGC 2841, fotografiert mit dem neusten Instrument des Hubble-Teleskops, der Wide Field Camera 3. Die Galaxie hat, verglichen mit anderen Spiralgalaxien, eine relativ geringe Sternentstehungsrate. Sie gehört zu mehreren nahen Galaxien, welche für eine neue Studie über Sternentstehungsgebiete verschiedenster Intensität beobachtet werden.
Die Entstehung von Sternen ist einer der wichtigsten Prozesse bei der Gestaltung des Universums. Sie spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung von Galaxien und außerdem bilden sich die Planetensysteme in den frühesten Phasen der Sternentstehung.
Es gibt noch viele Dinge, die die Astronomen nicht verstehen, zum Beispiel die Fragestellung, wie die Eigenschaften der Sternentstehungsregionen sich in Abhängigkeit von der Dichte und der Zusammensetzung des vorhandenen Gases verändern und was genau die Entstehung von Sternen auslöst. Die treibende Kraft hinter der Bildung von Sternen ist teilweise noch unklar für einen Galaxientyp, der als „flockige Spirale“ bezeichnet wird. NGC 2841 gehört zu diesem Typ, der über kurze Spiralarme verfügt, anstatt gut ausgeprägte Spiralarme zu besitzen.
Um Antworten auf manche dieser Fragen zu finden, benutzt ein internationales Team von Astronomen die neue Wide Field Camera 3 (WFC3), die am Hubble-Teleskop installiert wurde, um einige nahe, aber höchst unterschiedliche Sternentstehungsregionen zu untersuchen. Die Beobachtungsobjekte beinhalten Sterncluster und Galaxien und die Sternentstehungsraten variieren zwischen der Starburst-Galaxie Messier 82 mit einer extrem hohen Rate und der hier gezeigten, viel ruhigeren Galaxie NGC 2841.
Die WFC3 wurde im Mai 2009 während der Servicing Mission 4 am Hubble-Teleskop installiert und ersetzte die Wide Field and Planetary Camera 2. Sie ist sehr gut ausgestattet, um ihren Aufgaben in der Studie gerecht zu werden, weil sie die ultraviolette Strahlung neugeborener Sterne registrieren kann (auf dem Foto dargestellt durch bläuliche „Klumpen“). Außerdem kann sie im Infrarotbereich beobachten, so dass sie durch die dichten Staubwolken hindurch sehen kann, welche die Sterne sonst vor unseren Blicken verbergen würden.
Während das Bild viele junge Sterne in der Scheibe von NGC 2841 erkennen lässt, gibt es nur wenige Regionen, in denen Wasserstoffgas kollabiert und so neue Sterne gebildet werden. Es scheint fast so, als hätten die jungen Sterne ihre Geburtsstätten zerstört.
Quelle: http://www.spacetelescope.org/news/heic1104/
(THK)
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