
Physiker und Ingenieure des Lawrence Berkeley National Laboratory (Berkeley Lab) haben sich mit den Leitern des einzigartigen Daya Bay Reactor Neutrino Experiments getroffen, an dem Wissenschaftler aus China und den USA mit Kollegen aus Russland, Taiwan und der Tschechischen Republik arbeiten, um ein seltsames Phänomen zu untersuchen, das mit der sogenannten Neutrinooszillation zusammenhängt. Kam-Biu Luk von der Physik-Abteilung des Berkeley Lab und Professor für Physik an der Universität von Kalifornien in Berkeley ist gemeinsam mit Yifang Wang vom Institute of High Energy Physics in Peking der Sprecher der Daya-Bay-Einrichtung. Bill Edwards, ebenfalls von der Physik-Abteilung des Berkeley Lab, ist der verantwortliche Projektmanager in den USA.
Was die Wissenschaftler am Daya-Bay-Experiment finden, trägt zur Klärung einer der faszinierendsten Fragen der physikalischen Grundlagenforschung bei: Wie viel wiegen die verschiedenen Neutrinoarten? Und welche von ihnen ist die schwerste? Indem sie die Massen von Neutrinos bestimmen, hoffen die Wissenschaftler herausfinden zu können, wie Elektronen und ihre Verwandten – Myonen und Tau-Teilchen – in den ersten Momenten nach dem Urknall entstanden. Die Antworten auf diese Fragen könnten erklären, warum mehr Materie als Antimaterie im Universum beobachtet wird – und warum es überhaupt Materie gibt.
Hinweise auf die Neutrinomasse liefern Messungen der Vorgänge, bei denen sich ein Neutrino-„Flavor“ in ein anderes umwandelt. Elektronen-Neutrinos, Myonen-Neutrinos und Tau-Neutrinos, die drei „Flavors“, sind nach den Leptonen benannt, mit denen sie in Verbindung gebracht werden. Der grundsätzliche Wert, „Neutrino mixing angle theta one three“ (Theta-13) genannt, soll am Daya-Bay-Experiment (55 Kilometer nordöstlich von Hongkong gelegen) gemessen werden.
Quelle: http://newscenter.lbl.gov/feature-stories/2011/02/15/daya-bay-slide-show/
(THK)
Antworten