Das Objekt in der Mitte dieses Bildes ist eine Galaxie mit der Katalogbezeichnung ESO 486-21. ESO 486-21 ist eine Spiralgalaxie, obwohl sie eine etwas irreguläre und undefinierte Struktur besitzt. Sie ist rund 30 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt in Richtung des Sternbildes Lepus (Hase).
Das von der NASA und ESA betriebene Weltraumteleskop Hubble beobachtete dieses Objekt im Rahmen eines Himmelsdurchmusterungsprojekts von 50 nahen, sternbildenden Galaxien – dem Legacy ExtraGalactic UV Survey (LEGUS). Die LEGUS-Stichprobe wurde ausgewählt, um ein umfangreiches Spektrum an galaktischen Morphologien, Sternentstehungsraten, Galaxienmassen und mehr abzudecken. Astronomen verwenden solche Daten, um zu verstehen, wie Sterne sich in Sternhaufen bilden und entwickeln und wie diese Prozesse sowohl ihre Heimatgalaxie als auch das weiter entfernte Universum beeinflussen.
Die Galaxie ESO 486-21 ist eine ideale Kandidatin für die Einbeziehung in solch ein Himmelsdurchmusterungsprojekt, weil bekannt ist, dass sie aktiv neue Sterne bildet. Sie entstehen, wenn große Wolken aus Gas und Staub (hier in pink dargestellt) in der Galaxie in sich zusammenfallen.
LEGUS machte Gebrauch von Hubbles Wide Field Camera 3 (WFC3) und dessen Advanced Camera for Surveys (ACS). Die WFC3 führte detaillierte Beobachtungen der Zielobjekte durch, während die ACS sogenannte Parallelfeldbeobachtungen machte. Anstatt die ACS ungenutzt zu lassen, wurde sie auf einen kleinen Himmelsausschnitt direkt neben dem eigentlichen Ziel gerichtet. Das erlaubt die Sammlung zusätzlicher, wertvoller Informationen, während das Hauptziel von der WFC3 beobachtet wird.
Parallelfeldbeobachtungen spielen eine wichtige Rolle beim Hubble Frontier Fields Program, das den Verstärkungseffekt großer Galaxienhaufen mittels des Gravitationslinseneffekts nutzt, um Objekte im fernen Universum zu erforschen.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1725a.jpg
(THK)
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