Das Universum enthält einige wirklich massereiche Objekte. Obwohl wir noch unsicher sind, wie derart gigantische Objekte entstehen, ist die momentan führende Theorie als hierarchische Clusterbildung bekannt. Dieser Theorie zufolge kollidieren und verschmelzen kleine Materieansammlungen miteinander, die dann auf diese Weise immer größer werden. Die 14 Milliarden Jahre lange Geschichte des Universums hat die Entstehung einiger enormer kosmischer Strukturen miterlebt, darunter Galaxiengruppen, Galaxienhaufen und Supergalaxienhaufen – die größten bekannten Strukturen im Kosmos.
Dieser spezielle Galaxienhaufen trägt die Katalogbezeichnung Abell 665. Er wurde nach seinem Entdecker George O. Abell benannt, der ihn 1958 in seinen bahnbrechenden Katalog mit Galaxienhaufen aufnahm. Abell 665 liegt im Sternbild Ursa Major (Großer Bär), einem gut bekannten Sternbild am Himmel der Nordhalbkugel. Dieses unglaubliche Bild kombiniert sichtbare und infrarote Wellenlängen. Das von der NASA und ESA betriebene Weltraumteleskop Hubble nutzte dafür zwei seiner Kameras: die Advanced Camera for Surveys (ACS) und die Wide Field Camera 3 (WFC3).
Abell 665 ist der einzige Galaxienhaufen in Abells gesamten Katalog, der die Reichhaltigkeitsklasse 5 erhalten hat, was darauf hinweist, dass er mindestens 300 einzelne Galaxien enthält. Aufgrund seiner Reichhaltigkeit wurde der Galaxienhaufen intensiv in allen Wellenlängenbereichen des elektromagnetischen Spektrums untersucht. Das führte zu einer Reihe faszinierender Entdeckungen, und die Daten wurden verwendet, um einen aktualisierten Wert für die Hubble-Konstante zu berechnen (ein Maß dafür, wie schnell das Universum expandiert). Unter anderem stellte man fest, dass Abell 665 einen gigantischen Radiohalo besitzt und gewaltige Schockwellen aufweist.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1744a.jpg
(THK)
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