Dieser leuchtende, smaragdfarbene Emissionsnebel, fotografiert vom Spitzer Space Telescope der NASA, erinnert an den leuchtenden Ring des Superhelden „Green Lantern“. In den Comicheften schmiedeten die winzigen Wächter des Planeten „Oa“ seinen Powerring, aber Astronomen wissen, dass Ringe wie dieser tatsächlich durch die energiereiche Strahlung riesiger „O“-Sterne geformt werden. Sterne der Klasse „O“ sind die schwersten bekannten Sterne überhaupt.
Diese Region aus heißem Gas und leuchtendem Staub mit der Bezeichnung RCW 120 befindet sich 4.300 Lichtjahre entfernt in den düsteren Wolken im Schwanz des Sternbildes Scorpius (Skorpion). Der Ring aus Staub leuchtet in infraroten Wellenlängen, die unser Auge nicht sehen kann, aber von den Infrarotdetektoren des Spitzer-Teleskops sehr deutlich wahrgenommen werden. Im Zentrum dieses Rings liegt eine Gruppe Riesensterne, deren intensive ultraviolette Strahlung die Blase gestaltet hat, dabei gesellen sie sich zu anderen Sternen, wenn man im Infrarotbereich anschaut.
Der grüne Ring umfasst die Regionen, in denen Staub von den Winden und der intensiven Strahlung der massiven Sterne getroffen wird. Die grüne Farbe repräsentiert infrarotes Licht, das von winzigen Staubkörnchen, den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, stammt. Diese kleinen Staubkörnchen wurden innerhalb der Blase zerstört. Die rote Farbe innerhalb des Rings zeigt etwas größere, heißere Staubkörnchen, die von den massiven Sternen aufgezeizt werden.
Diese Blase ist nicht einzigartig. Genau wie die Wächter von „Oa“ viele Lebewesen auserwählt haben, um als Green Lanterns zu dienen und unterschiedliche Sektoren des Weltraums überwachen, hat Spitzer herausgefunden, dass solche Blasen häufig vorkommen und in der Umgebung von Sternen der Klasse O in der gesamten Milchstraße zu finden sind. Die kleinen Objekte unten rechts auf dem Bild könnten ihrerseits vergleichbare Regionen in der Galaxie sein, die jedoch wesentlich weiter entfernt sind.
Ringe wie dieser kommen in den Beobachtungen von Spitzer so häufig vor, dass Astronomen die Öffentlichkeit um Hilfe gebeten haben, um ihnen bei der Entdeckung und Katalogisierung zu helfen. Jeder, der sich an der Suche als bürgerlicher Wissenschaftler beteiligen möchte, kann „The Milky Way Project“ besuchen, einen Teil des „Zooniverse“ öffentlicher Astronomieprojekte.
RCW 120 liegt ein wenig über der Ebene unserer Galaxie, die sich unterhalb des Bildes befindet. Der grünliche Schleier dort unten ist das diffuse Leuchten von Staub in der galaktischen Ebene.
Das Bild ist ein Drei-Farben-Komposit, das Infrarotbeobachtungen zweier Spitzer-Instrumente zeigt. Blau repräsentiert 3,6-Mikrometer-Licht und grün stellt Licht von 8 Mikrometern dar, beides registriert von der Infrared Array Camera. Rot ist 24-Mikrometer-Licht, das vom Multiband Imaging Photometer des Teleskops empfangen wurde.
Quelle: http://www.spitzer.caltech.edu/images/3647
(THK)
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