Mars – Magnetfeld

Der Mars besitzt im Gegensatz zur Erde kein globales Magnetfeld. Die Magnetisierung der Krustengesteine spricht jedoch dafür, dass er in seiner Frühzeit ein globales Magnetfeld besessen haben muss. Offensichtlich gelangte der Planet dann irgendwann an einen Punkt, an dem die Bedingungen in seinem Inneren die Aufrechterhaltung des Magnetfeldes durch Konvektionsströmungen nicht mehr gestatteten. Der Dynamoeffekt, der das Magnetfeld erzeugte, wurde schwächer, bis das Magnetfeld schließlich zusammenbrach und nur das magnetisierte Krustengestein zurückließ.

Lokale Magnetisierung des Krustengesteins auf dem Mars (Courtesy of NASA)
Lokale Magnetisierung des Krustengesteins auf dem Mars (Courtesy of NASA)

Oben: Diese Karte ist ein Komposit aus Daten, die von Instrumenten des Mars Global Surveyor und des Mars Observer gesammelt wurden. Die Basis bildet eine topografische Karte, die mit dem Laseraltimeter (einem extrem genauen Höhenmesser) des Mars Observer erstellt wurde. Dort sind einige wichtige Großlandschaften, zum Beispiel die Tharsis-Region oder das Hellas-Einschlagsbecken, eingezeichnet. Darüber legte man eine Karte, die auf Daten beruht, welche das Magnetometer an Bord des Mars Global Surveyor während vieler Überflüge gesammelt hatte. So kann der Magnetisierungsgrad und damit die Stärke der lokalen Magnetfelder in Abhängigkeit vom Ort analysiert werden. Rote und blaue Flächen kennzeichnen Magnetfelder, die entgegengesetzt gepolt sind. Je dunkler die Farbe, desto stärker ist die Magnetisierung der lokalen Gesteine.

Die höchste Magnetisierung gibt es demnach südwestlich der Tharsis-Region, wo sich ein deutliches Muster aus entgegengesetzten Magnetfeldern in der Marskruste abzeichnet. Die „Streifen“ sind bis zu 5.000 Kilometer lang, die Breite kann rund 700 Kilometer betragen. Weitere Areale mit starken Magnetfeldern gibt es auch nordwestlich und nordöstlich von Hellas Planitia. Der Begriff „stark“ ist hier natürlich relativ – die höchste gemessene magnetische Flussdichte auf dem Mars lag bei 220 Nanotesla. Verglichen mit dem Erdmagnetfeld (ca. 60 Mikrotesla) sind die Magnetfelder des roten Planeten sehr schwach.
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